Was ist Golem?

Vielleicht klingelt es bei Dir, wenn Du den Begriff “Golem” hörst. Genau, der Golem ist eine Figur aus der jüdischen Mystik. Ein riesiges Wesen, das aus Lehm besteht und viel Kraft hat. Man rief den Golem, um sich schwere Arbeit abnehmen zu lassen. Und was ist jetzt Golem im Bezug auf Kryptowährungen? Es wird oft als “Airbnb der Supercomputer” bezeichnet und der Vergleich ist gar nicht so schlecht. Denn: Hinter Golem verbirgt sich ein auf der Ethereum-Blockchain basiertes Netzwerk, das ein sogenannter Supercomputer sein wird. Hier erkläre ich Dir, was eine Blockchain ist. Vielleicht kennst Du noch eMule, das Netzwerk über das man z. B. Musik oder Filme runterladen konnte und gleichzeitig Speicherplatz zum Hochladen anderer Dateien zur Verfügung gestellt hat. Ein ganz ähnliches Prinzip verfolgt Golem. Die Nutzer des Netzwerks “leihen” ihre Rechenleistung.

Dahinter steckt die romantische Vorstellung eines Internets, in dem alle ihre Rechner zusammenschließen und gemeinsam einen Supercomputer zur Verfügung stellen. Irre, oder? 😉
Die “Währung” von Golem wird mit GNT abgekürzt, was für Golem Network Token steht. “Währung” habe ich absichtlich in Anführungszeichen gesetzt – dazu später mehr.

Eine kurze Geschichte von Golem

2016 hat jemand Golem in Polen mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion hervorgebracht. Sage und schreibe 8,6 Millionen US Dollar sind für dieses Projekt zusammengekommen!
Die GNT werden auf einer Ethereum-Blockchain erzeugt, da Ethereum es ja ermöglicht, sich Tokens zu kreieren.

Wie funktioniert Golem?

Um Golem nutzen zu können, brauchst Du eine Wallet, also ein digitales Portemonnaie, bei Ethereum. Dann musst Du Dir einen Client runterladen, also ein Computerprogramm. Du stellst anderen aber nicht kostenlos Deine Rechenleistung zur Verfügung, sondern bekommst dafür Golem Coins.

Es funktioniert so: Ein Nutzer ist auf der Suche nach Rechenleistung, weil er z. B. irgendwelche Computergrafiken oder 3D-Animationen oder sonstwas hochladen will. Golem checkt dann, wer auf der Welt aus dem Netzwerk gerade die entsprechende Rechenleistung zur Verfügung stellt. Das können Privatpersonen sein aber auch größere Rechenzentren. Diejenigen werden dann automatisch mit GNT entlohnt. Das Verfahren erkläre ich Dir gleich im Rahmen der Besonderheiten genauer.

Spezifische Besonderheiten im Detail erklärt

Computer dieser Welt vereinigt euch! Ja, das Konzept ist an sich schon etwas Besonderes. Wer hat und kann, stellt anderen seine Rechenleistung zur Verfügung. Im Alltag würde das bedeuten, dass Webseiten nicht mehr einfach so überlastet werden könnten.
Die Kryptowährung GNT dient nicht als klassisches Zahlungsmittel, sondern ist eher als Entlohnungs- bzw. Austauschmedium zu verstehen. Deswegen habe ich zu Beginn auch von „Währung“ geschrieben. Du “handelst” bei Golem mit Deiner Rechenleistung – und bekommst netterweise GNT. Die Vereinbarung, wie viel Rechenleistung Du zur Verfügung stellst und wie viele GNT Du dafür bekommst, wird in Form von intelligenten Verträgen festgelegt. Die nennen sich „Smart Contracts“ (über die Du Dich hier genauer informieren kannst). GNT nutzt gewissermaßen eine fremde Blockchain, um die “hauseigenen” Zahlungen abzuwickeln

Anzahl der Coins und die Frage nach dem Mining

Da es sich bei GNT im Grunde nur um eine “Meta-Währung” handelt, kannst Du sie nicht schürfen. Das Geld fungiert nur als Zahlungsmittel innerhalb dieser eben erwähnten Smart Contracts. Es geht also nicht darum, dass die Tokens entwickelt wurden, damit sich die Entwickler für ihre Arbeit bezahlen lassen. Wenn die Entwicklung so weit ist, soll nur noch mit den netzwerkeigenen Tokens bezahlt werden. Und was übrig bleibt, bekommen die Entwickler 🙂
Insgesamt soll es wohl eine Milliarde GNT geben, die auf einer Ethereum-Blockchain generiert werden. 820 Millionen davon wurden durch das Crowdsale verkauft. Mining ist nicht vorgesehen.

Vorteile

Das Tolle an Golem ist, dass es dezentral ist. Willst Du momentan irgendwo online in einer Cloud Deine Urlaubsbilder oder Deine Präsentationen speichern, vertraust Du Deine Daten meistens großen Anbietern wie Google, Microsoft oder Amazon an. Du musst diesen großen Unternehmen Dein Vertrauen entgegenbringen – sie versichern Dir ja auch, dass sie nichts mit Deinen Daten machen 😉 Das sind so klassisch zentrale Netzwerke, es guckt also immer noch jemand über Deine Schulter. Bei Golem ist das nicht der Fall. Die Sicherheit ist durch die Blockchain gewährt, auf der Golem basiert.
Ebenfalls positiv ist, dass es vermutlich nie zu einer kompletten Auslastung des Netzwerkes kommen wird.

Nachteile

Bisher ist das Projekt noch in den Kinderschuhen und viel haben wir noch nicht gesehen. Auch ist noch nicht ganz klar, wie sinnvoll Golem für den 0-8-15-Verbraucher von nutzen sein wird. Daher gibts im Moment nix zu meckern. Kommt vermutlich noch 😉

Preisentwicklung

Seit April 2017 kann man erste kleine Bewegungen bei GNT erkennen – damals konntest Du 1 GNT für etwa 0,08 EUR kaufen.
Ab Mai 2017 ging es dann langsam bergauf mit 0,43 EUR.
Der Dezember 2017 war ja der Kryptomonat schlechthin und verhalf GNT zu 0,74 EUR.
Der Januar 2018 hat die bisher stärksten Zahlen mit 0,91 EUR zu verzeichnen.
Der aktuelle Kurs (Stand: 23. März 2018) verzeichnet 0,19 EUR.

Weiterentwicklung

Bisher steckt Golem noch in der Anfangsphase, viel ist also noch nicht zu sehen. Doch es lohnt sich sicherlich, wenn Du Golem im Auge behältst, denn die Idee dahinter ist einfach gut. Das erste große Release soll es Anfang 2018 geben und wir vor allem für diejenigen interessant sein, die sich mit CGI beschäftigen, also 3D-Computergrafik. Auch dezentralisierte Apps (DApps) soll es in Zukunft auf Golem geben.

Zusammenfassung

Golem hört sich im Moment nach einem der unabhängigen Krypto-Netzwerke an, das die Welt zu einem etwas besseren Ort machen will. Alle stellen ihre überschüssige Rechenleistung zur Verfügung, damit andere sie für ihre Projekte nutzen können. Im Gegenzug gibt es für die “Bereitsteller” GNT, die vorher in einem Smart Contract festgehalten worden sind.

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