Was ist Cardano?

Cardano ist ein Blockchain-basiertes System im Bereich der Kryptowährungen und wurde 2015 in Asien gegründet. Es möchte mit allem, was bei Blockchain-basierten Systemen bisher nicht so gut geklappt hat, richtig aufräumen und es besser machen. Über Blockchain habe ich hier bereits einen detaillierten Artikel verfasst. Es richtet sich damit auch an private Interessenten und Organisationen. Der Hauptfokus liegt bei Cardano aber auf Banken und Großunternehmen.

Wie bei anderen Plattformen, soll es auch mit Cardano möglich sein, Finanzgeschäfte privat und anonym  abzuwickeln. In der digitalen Welt, ohne dass Dir jemand dabei über die Schulter schaut. Dafür verwendet Cardano seinen eigenen Token namens ADA. Unter einem Token kannst Du Dir eine Art Vermögensgegenstand vorstellen, keinen Coin also. Tokens sind v. a. als Treibstoff für ein Netzwerk zu verstehen.

In Zukunft, so der Plan, soll ADA als gängiges Zahlungsmittel im Alltag verwendet werden können. Egal ob zum Versenden an Deine Freunde oder zur normalen Bezahlung.

Geschichte

Cardano besteht aus drei Instanzen, die ich gleich näher beschreiben werde. Der CEO von Cardano, Charles Hoskinson, wird einigen sicher kein Unbekannter sein. Er ist u. a. der Co-Founder von Ethereum gewesen.

    1. Das Team um Cardano besteht aus der in der Schweiz gegründeten, gemeinnützigen Cardano Foundation. Hier wird sich auf die Entwicklung von Cardano konzentriert.
    2. Input Output (IOHK) ist ein Startup mit Sitz in Hong Kong. Es wurde ins Leben gerufen und fokussiert sich auf die Blockchaintechnologie.
    3. Als dritte Instanz sitzt das japanische Unternehmen namens Emurgo im Boot. Seine Aufgabe besteht darin, Apps in das Cardanosystem einzupflegen. Dieses große Team besteht aus namhaften Wissenschaftlern und Entwicklern und ist damit sehr breit aufgestellt. Im Oktober 2017 ging Cardano bei den großen Tauschbörsen an den Start.

Der ADA-Token von Cardano hat seinen Namen übrigens von Ada Lovelace erhalten. Sie gilt als die erste Programmiererin der Welt.

Wie funktioniert Cardano?

Das Netzwerk sieht, wie eingangs erwähnt, nicht unbedingt den privaten 0-8-15-Nutzer als Hauptzielgruppe an. Es geht vielmehr um Banken und Großunternehmen, wenn nicht sogar Staaten. Cardano soll die “Mächtigen” erreichen. Um auf staatlicher und wirtschaftlicher Ebene zu funktionieren, muss es irgendwie den Spagat zwischen Regulierung und Anonymität schaffen. Das soll in Zukunft mit Hilfe einer bestimmten Software-Architektur bewerkstelligt werden. Bisher gibt es dazu jedoch keine näheren Informationen. In Zukunft soll im Cardano-Netzwerk die Erstellung von Smart Contracts (intelligenten Verträgen) möglich sein. Das ist beim Vorbild Ethereum bereits ein großer Vorteil für das Geschäft mit Banken und Unternehmen.

Für die Währung ADA wurde eine spezielle Wallet (digitale Geldbörse) namens Daedalus entwickelt. Hierin werden zukünftig verschiedene Kryptowährungen unterstützt. Momentan funktioniert die Wallet jedoch nur mit ADA. Bisher gibt es sie für Windows und Mac. Innerhalb weniger Minuten kannst Du Dir Deine eigene Wallet erstellen, ADA kaufen und auf den gängigen Börsen tauschen. In Zukunft soll das Geld nicht nur von Wallet zu Wallet geschoben werden oder für die Bezahlung von DApps (dezentralen Apps) fungieren. Nein, ADA soll nicht nur virtuell, sondern auch in der realen Welt existieren. Japan plant für 2018 die ersten Geldautomaten für ADA.

Spezifische Besonderheiten im Detail erklärt

Die offene, wissenschaftliche und demokratische Herangehensweise von Cardano, sowie die Leitlinien, sind besonders. So wurde beispielsweise nicht nur ein Whitepaper eingereicht, sondern gleich mehrere. Dem Whitepaper kann man entnehmen, wohin die Reise gehen und wie das ganze System funktionieren soll.

Bei Cardano treffen also viele verschiedene Überlegungen aufeinander, die untereinander abgewogen werden. Generell besticht Cardano mit seinem Team aus Wissenschaftlern verschiedener Branchen, die alle schon mal etwas mit Kryptowährungen zutun hatten.

Cardano will das Problem mit der Skalierbarkeit der Kryptowährungen lösen, bzw. die Effizienz steigern. Wann das sein wird, ist noch nicht klar. Denn wenn immer mehr Nutzer in das Geschäft der Kryptowährungen einsteigen, muss ein Netzwerk den Zuwachs auch tragen können.

Interessant ist, dass man bei Cardano besonderen Wert darauf legt, dass es irgendwann auch von Regierungen verwendet wird. Ob das gelingt, ist eine andere Frage. Bisherige Netzwerke, bzw. Kryptowährungen, waren für Regierungen meist zu anonym.

Anzahl Coins und Einheiten, Mining

Insgesamt wird es 45 Milliarden ADA-Token geben. Derzeit sind 26 Milliarden davon im Umlauf. 5 Milliarden der 45 liegen in der Hand der Organisation. Die verbleibenden ADA-Token werden im Laufe der nächsten Jahre an aktive Netzwerkteilnehmer ausgeschüttet. Insofern kann es bei Cardano auch keine Inflation geben.

Die kleinste verfügbare Einheit ist 1 Lovelace, was einem Millionstel ADA entspricht.

Um ADA nutzen zu können, benötigst Du die bereits erwähnte Daedalus Wallet, die Du Dir auf der Cardano-Webseite herunterladen kannst.

Bei ADA handelt es sich um einen Token, der nicht “geschürft” werden kann (zum Thema Mining hab ich hier mehr geschrieben). Das liegt daran, dass ein bestimmter Algorithmus vorliegt: Der sogenannte “Proof of Stake”. Den Begriff kannst Du mit “Einlagennachweis” übersetzen. Klingt erstmal seltsam, bedeutet aber im Grunde nur, dass sich die Tokens nach dem Kauf in Deiner Wallet freischalten. Je nach Höhe des Betrags in Deiner Brieftasche, werden Tokens ausgeschüttet. Das ist arg runtergebrochen und wird Dir in einem eigenen Artikel genau im Detail erklärt 🙂

Vorteile

Cardano ist die erste Blockchain-Technologie, die mit dem sogenannten “Haskell-Code” generiert worden ist. Das bedeutet einen enormen Sicherheitszuwachs bei den Transaktionen. So garantiert Cardano einerseits seinen Nutzern die größtmögliche Sicherheit, achtet aber auch gleichzeitig auf die Bedürfnisse von Regulierungsbehörden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es auf einem System basiert, das stetig erweitert und aufgerüstet werden kann.

Und dank des wegfallenden Minings hat Cardano lange keinen so großen Stromverbrauch wie beispielsweise Bitcoin.

Nachteile

Der einzige Nachteil besteht bisher darin, dass alles bei Cardano noch ziemlich in den Kinderschuhen steht. Mehr Konzept als Umsetzung.

Preisentwicklung

Als ADA Anfang Oktober 2017 an den Markt ging, konntest Du ADA für 0,02 EUR kaufen. Im Dezember stieg der Kurs deutlich an, sodass ADA zu einem Zeitpunkt sogar für 0,63 EUR erhältlich war. Anfang 2018 hielt sich ADA für eine Weile bei 0,97 EUR auf. Aktuell (Stand 23. März 2018) steht der Kurs bei 0,16 EUR.

Weiterentwicklung

Für 2018 ist geplant, dass in Japan 25 Geldautomaten aufgestellt werden sollen. An denen kannst Du ADA kaufen und handeln. Das IOHK aus Hong Kong plant, die Skalierbarkeit, also Ausweitung, von Cardano bis 2019 zu verbessern. Langfristig soll sich Cardano irgendwann von selbst tragen. Allerdings ist das IOHK nur bis 2020 vertraglich bei Cardano, es wird sich also zeigen, was danach passiert.

Die Daedalus-Wallet soll es auch für Android und iOs geben. Grundsätzlich soll die Wallet zukünftig alle Währungen in sich vereinen können. Natürlich dürfen auch “Smart Contracts” und “DApps” nicht fehlen. Die Begriffe kennst Du vielleicht schon von Ethereum. Smart Contracts sind sozusagen intelligente Verträge, die online zwischen zwei Vertragspartnern geschlossen werden können. Und dass, ohne dass dafür ein Notar o. ä. gebraucht wird. Das spart Zeit und Geld. DApps ist die Abkürzung für dezentrale Apps. Das bedeutet, dass sie nicht zentral von einem großen Unternehmen bereitgestellt werden. Momentan ist das z. B. im Google Playstore so oder auch im AppStore von Apple.

Cardano hat sich einiges vorgenommen und wir können gespannt sein, ob die hochgesteckten Ziele erreicht werden können 🙂

Zusammenfassung

Cardano als Netzwerk und als Token (ADA) besticht durch sein breit aufgestelltes Team aus Wissenschaftlern, darunter ein Mitentwickler von Ethereum. Es soll nicht nur Geld gehandelt, sondern auch an der Verbesserung der Kryptowährungen im Allgemeinen geforscht werden. Noch ist nicht besonders viel von der Front zu berichten. Die Planungen für die Zukunft hören sich aber vielversprechend an. Die wissenschaftliche Herangehensweise ist interessant. Es ist fraglich, ob es gelingt, von der Planung in die “reale Welt” zu kommen.

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