NEM – was ist das?

Hinter der englischen Abkürzung verbirgt sich die Bezeichnung “New Economic Movement”, die neue ökonomische Bewegung sozusagen. Das hört sich erstmal nicht nach einer klassischen Kryptowährung, sondern eher nach einer kleinen Umkrempelung des Systems an, oder? Irgendwie ist das auch so. Der Plan von NEM ist, mal ganz grob zusammengefasst, den Reichtum gleichmäßig zu verteilen. Wer z. B. im Besitz vieler Bitcoins ist, kann sich immer teurere Hardware zulegen, um noch mehr Coins zu “minen” (also zu generieren).

NEMs Kryptowährung ist der XEM Coin. Er beruht auf einer sogenannten Blockchain. Das ist eine Art digitales Protokoll, in das eine bestimmte Anzahl an Transaktionen automatisch eingetragen werden. Man kann diese nicht mehr ändern oder löschen. Sobald ein sogenannter “Block” voll ist, wird er verifiziert und geschlossen und der nächste kann eröffnet werden. So entsteht eine “Kette” an Blöcken – eine Blockchain.

Einerseits soll NEM als Zahlungsmittel fungieren, andererseits soll es zur Erstellung von “Smart Assets” verwendet werden. Darunter kannst Du Dir “intelligente Vermögenswerte” vorstellen, die selbst “handeln” können, um das mal überspitzt zu formulieren. Ein selbstfahrendes Auto wäre zum Beispiel so ein Smart Asset. Daran wird ja auch schon gearbeitet.

Geschichte

NEM wurde 2015 von asiatischen Entwicklern ins Leben gerufen. Die wollen, wie so einige, anonym bleiben, bzw. arbeiten unter Pseudonymen. Seit April 2015 ist XEM auf dem Markt, wobei der Start echt schwierig war. Das kannst Du weiter unten bei der Preisentwicklung nachlesen.

2017 wurde die NEM Foundation gegründet, die ihren Sitz in Singapur hat. Derzeit arbeiten weltweit etwas über 70 Personen für diese Stiftung. Das Headquarter in Europa kannst Du in Antwerpen mit Kristof Van de Reck als Leiter finden. Die Vorstandsmitglieder der Foundation sind namentlich übrigens bekannt – einer davon ist Lon Wang. Der hat mal bei NEM entwickelt, genauso wie der Amerikaner Jeff McDonald, ebenfalls in der Stiftung tätig. Zu zweit leiten sie die Foundation.

Noch in diesem Jahr (2018) wird die Stiftung 40 Million Dollar in das Projekt pumpen. Muss schließlich auch mal vorangehen 😉

Die Macher wollen weitere 5 Million Dollar in ein Blockchain Center in Kuala Lumpur stecken, das noch nicht eröffnet ist. Da werden sich zukünftig Blockchain Startup-Gründer tummeln.

Wie funktioniert NEM?

Im Gegensatz zu manch anderer Kryptowährung, wird bei NEM eine andere Methode angewendet, um eine Transaktion zu verifizieren. Sie nennt sich “Proof of Importance” (in etwa: Beweis der Wichtigkeit/ Relevanz). Es kommt dabei also darauf an, wie aktiv – und damit ‘wichtig’ – ein Nutzer im Netzwerk ist und wie viele XEM er hat. Je mehr, desto besser. Warum macht man das? Ganz einfach: Man will die Benutzer damit locken, nicht auf ihren XEM sitzenzubleiben, sondern sie zu verwenden. Außerdem soll bei NEM sichergestellt sein, dass Nutzer mit einer großen Rechenkraft nicht bevorteilt werden, wie das z. B. bei Bitcoin vorkommt.

Ganz allgemein gesprochen, stellen sich die Macher des New Economic Movement vor, dass eines Tages Unternehmen, Behörden usw. ihre eigenen Blockchain-Anwendungen basteln. NEM stellt die Bausteine zur Verfügung. Dafür müssen die Behörden nicht mal eine neue Programmiersprache lernen, was natürlich ein großer Vorteil ist. Bisher arbeitet die aus Osaka (Japan) stammende FinTech-Firma “Tech Bureau” ganz eng mit NEM zusammen.

Anzahl der Einheiten und Mining

Zu Beginn hat irgendwer festgelegt, dass 8.999.999.999 XEM in Umlauf gebracht werden. Sie wurden 2015 an 1500 Aktivisten verteilt. Mining kann also nicht stattfinden und eine Inflation ebenso wenig. Dafür aber was anderes, denn das Geld muss schließlich verteilt sein: Bei NEM nennt sich das “harvesting”, ernten. Wenn Du ein “Harvester” werden willst, musst Du wenigstens 10.000 EXM besitzen. Dann kannst Du neue Blöcke in der Blockchain erstellen. Als Dank bekommst Du die Transaktionsgebühren.

Vorteile

Derzeit können ungefähr 10.000 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden, was nicht schlecht ist. Pro Minute gibt es etwa einen neuen Block. Bei Bitcoin dauert es ca. zehn Minuten.

Für 2018 ist geplant, die Transaktionen pro Sekunde noch weiter zu erhöhen. Bei NEM kannst Du also, so zumindest hört es sich derzeit an, auf Schnelligkeit setzen. Wobei das generell ein Thema für alle Kryptowährungen sein wird.
Auch die Gebühren sind sehr gering. Weltweiten Zahlungen steht also nichts im Wege.

Da es ja kein Mining gibt, das auf Rechenleistung beruht, tut NEM sogar ein bisschen was für die Umwelt 😉

Nachteile

Vielleicht bist Du ja durch den Hackerangriff Ende Januar 2018 auf NEM aufmerksam geworden. Ganz offensichtlich gab es eine Sicherheitslücke, die sich für die Hacker gelohnt hat. Irgendwer hat insgesamt um die 525 Million NEM entwendet. Das tut weh. Sicherheit scheint also nicht unbedingt zu den Stärken dieser Kryptowährung zu gehören. Oder die Hacker waren einfach extrem geistreich. 😉 Man will das Problem der Sicherheit nach diesem Angriff natürlich angehen. Auch der Kurs hat unter diesem Hack gelitten …

Preisentwicklung

Ab April 2015 dümpelte XRM bei unter einem Cent rum.

Im Mai 2017 stieg er immerhin auf 0,23 EUR an.

Ab Dezember 2017 ging der Kurs hoch auf bis zu 0,91 EUR.

Januar 2018 war bisher der stärkste Monat mit einem Hoch von 1,55 EUR.

Derzeit (Stand 05. April 2018) gibt es XEM für 0,18 EUR.

Weiterentwicklung

NEM möchte in Zukunft nicht nur für die Finanzwelt und deren große Unternehmen ansprechend sein, sondern auch für den Einzelhandel. Du kennst z. B. diese Treuepunkte-Aktionen in diversen Super- und Drogeriemärkten. Auf sowas will NEM abzielen: Du kaufst für eine bestimmte Menge Artikel im Laden ein und bekommst dafür keine Treuepunkte für ein unschönes Topfset, sondern könntest sie in digitales Geld umwandeln. So der Plan.

Als Vorteil hatte ich ja schon die Schnelligkeit genannt und dass diese 2018 noch mal richtig vorangetrieben werden soll. Dieses Vorhaben ist gerade im Test und nennt sich “Catapult”.

Zusammenfassung

Es wird interessant sein zu beobachten, wie NEM seine Sicherheitslücken schließt und was es von den großen Versprechen wirklich umsetzt. So macht sich NEM erstmal mit seiner vermeintlichen Schnelligkeit interessant. Aber auch mit dem Gedanken einer gerechteren Verteilung der Coins.

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