Marshallinseln bekommen eigene Kryptowährung

Das Parlament der Marshallinseln hat entschieden, dass die Inselgruppe bald eine eigene Kryptowährung, den „Sovereign“ (zu deutsch „selbstständig“) erhalten soll. Bisher nutzte der Inselstaat die Währung US-Dollar. Wenn alles nun wie geplant weitergeht, wären die Marshallinseln eines der ersten Länder, das eine nationale Kryptowährung ausgibt. Denn die Währung könnte schon noch in diesem Jahr entstehen.

Die Republik der Marshallinseln hat 70.000 Einwohner und besteht aus 1,156 vulkanischen Inseln im Pazifikozean, östlich der Philippinen. Die Regierung plant nun einen Vorverkauf der Kryptowährung (ICO genannt). Sie will auch internationale Kryptobörsen dazu anregen, mit der neuen Währung zu handeln.

Vorverkauf der Kryptowährung auch für guten Zweck

Medienberichten zufolge soll ein Teil der Einnahmen dieses Vorverkaufs auch Krebs-Erkrankten zugute kommen. Der Zeitung Washington Post zufolge testeten die USA auf den Inseln 12 Jahre lang ihre Atombomben. Wenn man die Sprengkraft dieser Bomben zusammenrechnet, soll sich daraus ein Wert von etwa anderthalb Hiroshima-Bomben pro TAG (!) ergeben. Der Inselstaat hat die USA seitdem wegen der Krebsfälle verklagt und vor einem Gericht auch 2,3 Milliarden US-Dollar zugesprochen bekommen.

Die USA haben jedoch nie bezahlt. Nun versucht das Land also, sich zumindest von der US-Währung unabhängig zu machen. Ich bin gespannt was aus dem „Souvereign“ wird. Vor allem, da bisher ja eher unfreie Länder wie die Türkei, Iran, Venezuela und Russland nationale Kryptowährungen anstreben. Die Marshall Inseln könnten also mit ihrer kleinen Bevölkerung besonders ein spannendes Testprojekt für offene und demokratische Länder sein.

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