Dominik Schiener – Visionär hinter IOTA

Dominik Schiener ist einer der Mitbegründer der Kryptowährung IOTA, Internet of Things Alliance

Dominik Schiener (22) ist einer der jüngsten Kryptovisionäre, trägt eine Hornbrille, Turnschuhe und sieht aus wie ein braver Student. Der leidenschaftliche Jungunternehmer aus Südtirol ist kein akademisches Entwickler-Ass. Aber dafür ein echt helles Köpfchen in Sachen Business und ein talentierter Computerfreak. Als Start-Up-Gründer hat er schon einige Meilensteine hinter sich gebracht: Er hat bereits drei Firmen gegründet und ist Mitbegründer der Kryptowährung IOTA.

Die hat sich für die Zukunft sehr hohe Ziele gesetzt, nämlich unter anderem das „Rückgrat der Maschinen-Ökonomie“ zu werden. Im Klartext heißt das: Dein Kühlschrank soll zukünftig selbst einkaufen UND den Supermarkt bezahlen können. So stehst Du nie wieder enttäuscht im Schlafanzug da, wenn morgens keine Milch mehr da ist. Klingt utopisch? Ist es wahrscheinlich auch. Außerdem stellt sich die Frage: Möchtest Du überhaupt so einen Kühlschrank, der ständig online ist und sich an Deinem Guthaben bedienen kann? Schiener ist bei den Chefs der Industrie als Gesprächspartner momentan sehr gefragt. Doch wer fragt Dich nach Deiner Meinung? Was genau es mit Schiener und seiner Vision auf sich hat, erfährst Du hier.

Vorgeschichte von Dominik Schiener: Vom Gamer zum Kryptovisionär

Schon als Teenager interessierte sich Schiener für Computertechnik und bewies großes Talent. Er stellte sich bei einer Präsentation selbst als ehemaliger „Gamer ohne Leben“ vor. Die wunderschöne Natur von Südtirol langweilte den damals Vierzehnjährigen. Er saß lieber vor seinem Computer. Dort entdeckte er seine Liebe für das Programmieren – durch das Spiel ‚Call Of Duty‘, eines der beliebtesten Spiele unserer Zeit. In seinem Kinderzimmer begann er damals, sich ins Spiel zu hacken. Das ist aber nicht die feine Englische Art, richtig? Genau! Darum scheint es dem aufmüpfigen Tiroler auch nicht zu gehen. Er wurde unter anderem schon von der Deutschen Welle als “Rebell gegen das alte Finanzsystem” bezeichnet. Was ihn an diesem Dasein als sogenannter ‘Rebell’ lockt, ist nach eigenen Angaben der Nervenkitzel, wenn man Grenzen testet und sie bei Gelegenheit überschreitet. Schiener begann schließlich auch noch die Hacks per PayPal an andere zu verscherbeln – und das alles mit unschuldigen 14 Jahren! 😉 Naja, wollen wir hoffen, dass er dazugelernt hat und er inzwischen auch mehr an andere denkt.

Ups und Downs

Schiener hat in seiner jungen Karriere bereits extreme Hochs und Tiefs erlebt. Mit 15 verdiente er mit Dropshipping über das eBay-Konto seiner Schwester bereits stolze 20,000 Euro. Doch auf den Flug folgt der Fall: Sowohl seinem PayPal-, als auch dem eBay-Konto der Schwester wurde der Saft abgedreht (beide wurden gesperrt) – wer hätte das erwartet 😉 Diese erste große Niederlage hat ihn vielleicht umso stärker und zielstrebiger gemacht. Es musste eine neue Lösung her: Wie gerufen entdeckte Schiener 2011 Bitcoin und die nahezu unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten, die es bot – auch für den damals Minderjährigen (15 Jahre alt). Schließlich werden bei der Kontoeröffnung keine Fragen zum Alter gestellt. Somit war der Grundstein für sein erstes Start-Up gelegt und Schiener konnte als Unternehmer voll durchstarten.

Schieners Projekte

Neben zahlreichen anderen Projekten, an denen er auch mit Partnern zusammenarbeitet, hat Schiener diese drei Unternehmen auf die Beine gestellt:

  1. 2012 gründete Schiener das Affiliate Marketing-Netzwerk Fileyy.com (Werbesektor, immer noch aktiv).
  2. Misserfolg im “Crypto-Silicon Valley” in Zug in der Schweiz: Beim Versuch 2014 die Wechselstube „Bithaus GmbH“ für Kryptowährungen und Fiatgeld (unser gewöhnliches Papiergeld) aufzubauen, scheiterte Schiener.
  3. Im April 2015 gründete er dann die Firma „Finhaus Ltd.“ in London. Sie existierte nur bis September 2016.

Danach ging es dann allerdings nur noch steil bergauf 😉

Aktuelle Situation bei IOTA

IOTA ist eine Kryptoplattform, die versucht die Probleme der anderen zu lösen – wie so viele andere. 😉 Sie wurde 2014 von Dominik Schiener, David Sөnstebө, Sergey Ivancheglo und Sergei Popov gegründet. Die Plattform basiert nicht auf einer herkömmlichen Blockchain (wie die meisten anderen Kryptowährungen), sondern auf dem “Tangle” (lies meinen Beitrag zu Tangle hier). Was IOTA besonders macht ist die Zukunftsvision von einer Maschinenwirtschaft. Um noch einmal auf den Fall mit Deinem Kühlschrank zurückzukommen … Du fragst Dich wahrscheinlich, wie es möglich sein soll, dass das elektronische Gerät selbstständig für Dich einkaufen geht. Die Antwort ist ganz einfach: Per Internet. Der autonome Kühlschrank der Zukunft soll ganz von allein eine Bestellung beim Supermarkt aufgeben. Mithilfe einer elektronischen Brieftasche (Wallet) könnte er dann auch noch die Rechnung mit IOTA-Coins begleichen.

Internet der Dinge

Das „Internet der Dinge“ ist derzeit ja in aller Munde. Es bedeutet im Grunde, dass es immer mehr Geräte mit Internetzugriff gibt. Dazu zählen natürlich Smartphones, Tablets usw. Mittlerweile gibt es aber sogar Spielereien wie Glühbirnen, die Du per Handy aktivieren kannst, damit Zuhause Licht an ist, wenn Du zur Tür reinkommst. All diese Geräte sollen in Zukunft im „Internet der Dinge“ (Internet of Things, kurz: IOT) miteinander verbunden werden. Was der Industrie jedoch fehlt ist die zu Grunde liegende Technologie, die Bezahlvorgänge zwischen Maschinen ermöglicht. Hier kommt IOTA ins Spiel. Dominik Schiener ist daher zur Zeit sehr gefragt bei den großen Tieren der Industrie. Jeder möchte als Erster die eigenen Produkte per Internet der Dinge, auf Basis von IOTA, vernetzen können.

Das zugegebenermaßen sehr hochgesteckte Ziel von IOTA ist es, zur Grundlage dieses internationalen Netzwerkes zu werden. Schiener erklärt selbst, dass das Ziel ist, Maschinen zu automatisieren und unabhängig zu machen. Ob das eine so großartige Idee ist, musst Du selbst wissen.

Das Ganze soll möglich werden, indem die Maschinen sich gegenseitig für ihre Dienste bezahlen können. Deswegen sind Mikrozahlungen (micro payments) eine sehr wichtige Eigenschaft von IOTA. Sie ermöglichen das Bezahlen in Cent-Beträgen, wenn Du (oder wahlweise Dein smarter Kühlschrank der Zukunft) z.B. nur eine Butter für €0,95 kaufen möchtest. Mit IOTA lassen sich auch solche Kleinstbeträge kostenfrei überweisen. Bei Bitcoin haben Transaktionen zeitweise schon zehn Euro und mehr gekostet – und das unabhängig von der gesendeten Summe! Bei den 95 Cent würdest Du mit Bitcoin also dreimal überlegen, ob Du sie wirklich ausgeben willst oder Dir lieber die Überweisungskosten sparst – IOTA macht es Dir hingegen leicht (Nebenbei bemerkt: Momentan sind solche Kleinstbeträge gar nicht möglich bei Bitcoin).

Vorteile von IOTA

Ein großes Plus für die Nutzung von IOTA ist wohl, dass die Transaktionen für Normalnutzer komplett kostenfrei sind. Du fragst Dich bestimmt: Wie bitte soll das denn gehen? Die müssen doch irgendwo Geld einnehmen. Stimmt genau! Dafür gibt es die im November 2017 (in Deutschland) gegründete, gemeinnützige IOTA Stiftung. Sie sammelt Spenden für das Unternehmen. Außerdem erhält sie Subventionen, z. B. von der deutschen Regierung. Zudem zahlen Firmenkunden (u. a. Bosch und Volkswagen) einen Mitgliedsbeitrag, um IOTA zu nutzen. Diese Einnahmen werden angeblich für die Weiterentwicklung der Plattform, die Standardisierung und Verbreitung der IOTA Technologie und der zugehörigen Vision verwendet. Schiener beteuerte im Interview mit Makers, dass er selbst und sein Team keinen finanziellen Gewinn aus der Arbeit bei IOTA ziehen. Außerdem würde ich raten, dass sie von Anfang an ordentlich IOTA Coins gekauft haben und die steigenden Preise feiern 😉

IOTA hat einen derzeitigen Marktwert von 4.406.917.468 US-Dollar. Das sind umgerechnet nahezu 3,6 Milliarden Euro (Platz 8 bei den Coins, Stand: 16.04.2018). Da IOTA noch in den Kinderschuhen steckt und den Standardisierungsprozess durchlaufen soll, denke ich, dass der Preis in Zukunft wahrscheinlich noch ordentlich weiter steigen wird.

Kritische Gedanken zum Thema „Internet of Things“

Firmenvorstände, Marketingabteilungen und Verkaufsleiter schlagen also die Hände vor Freude zusammen, dass es bald neue Produkte zu verkaufen gibt. Doch einige Menschen stellen sich auch kritische Fragen zu diesem Thema. Einerseits kennen wir alle aus dem täglichen Leben hunderte von Situationen wo Maschinen (saudumme) Fehler machen. Wär vielleicht also nicht so gut, wenn eine Maschine Menschenleben in der Hand hat und ein Auto mit einer Tonne Metall verwalten soll? Bug/Error auf der Autobahn bei 120? Ungut.

Desweiteren haben ich ja bereits in den verschiedenen „Wallet“-Artikeln erwähnt, dass alle Geräte, die ans Internet angeschlossen sind, mögliche Türen für Hacker darstellen. Und gerade Kühlschränke, Toaster und ähnliche Geräte, die eigentlich noch nie was mit Computern zu tun hatten, gelten unter Sicherheitsprofis als anfällig für Schwachstellen.

Ein Hacker könnte demnach in Zukunft nicht nur Deinem  Kühlschrank die Milch-Kohle abziehen. Sondern auch über den Kühlschrank weiter in den Wi-Fi-Router, Dein Handy, Deinen Laptop oder Dein Auto einbrechen. Denn alle diese Geräte sind am selben Netzwerk angeschlossen und vertrauen sich untereinander. Das Ganze bietet also jede Menge Gefahren: von gehackten Laptop-Kameras, die Dich filmen während Du Dich umziehst, bis zu Autos, die ferngesteuert werden und Wohnungstüren, die jemand übers Internet öffnet. Da wird sich der ein oder andere vielleicht doch seinen alten Kühlschrank zurückwünschen, in dem manchmal die Milch fehlte?

Auch das Thema Privatsphäre ist ein schwieriges in diesem Zusammenhang. Unsere Generation heute dürfte die weltweit am meisten überwachte sein, die es jemals gab. Vielleicht ist es Dir auch egal, dass unsere Regierungen unsere elektronische Post öffnet, kontrolliert und speichert, wie es mit Papierbriefen in der DDR üblich war. Gerade in Ländern wie China ist davon auszugehen, dass die Parteichefs dann auch wissen, mit wem Du zu Abend gegessen hast und wann Ihr das Licht ausgemacht habt, je mehr wir unsere Geräte vernetzen.

Charakter-Profil: „Überflieger” oder “„Aufschneider” in der Krypto-Welt?

Eins steht fest: Schiener hat schon Unglaubliches erreicht, obwohl er erst 22 Jahre jung ist. Und er lässt sich nicht unterkriegen, steht für seine Ideale ein und verbreitet sie mit brennender Leidenschaft. Manche mögen ihn für einen Träumer halten, den man (noch) nicht ernstnehmen kann. In einer Reportage von der Deutschen Welle zum Thema IOTA entschied sich die Journalistin zu der Frage, ob Schiener denn nun als „Überflieger oder Aufschneider“ bezeichnet werden sollte. Die Reporterin lässt sich deutliche Skepsis im Interview mit Schiener anmerken. Sie reflektiert damit eventuell die Einstellung einiger, die der Kryptobewegung bzw. dem „Internet of Things“ vorerst kritisch gegenüberstehen. Viele andere, insbesondere Industrielle, sind hingegen begeistert von Schieners Ideen und IOTA.

Die Zukunft von Schiener und IOTA

Dominik Schiener ist einer der sehr jungen Menschen, die mit ihrem Beitrag zur Kryptorevolution riesige Veränderungen einleiten.  Diese Innovationen gab es noch nie zuvor. Niemand weiß, was am Ende dabei rauskommen wird. Bei Schiener bleibt abzuwarten, ob er mit IOTA seine revolutionäre Vision in die Tat umsetzen kann. Er hat immerhin ein starkes Team an seiner Seite.

Zusammenfassung

Dominik Schiener hat mit seinen 22 Jahren schon viel erreicht. IOTA ist zwar noch nicht komplett serienreif, aber die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Firmen wie Bosch und Volkswagen sind schon begeistert aufgesprungen, weil sie das (kommerzielle) Potenzial von Schieners Erfindung sehen: IOTA soll die Technik werden, mit der das Internet der Dinge in Zukunft operiert.

Das würde für Dich beispielsweise bedeuten, dass Dein autonomes Elektroauto selbst die günstigste ‚Tankstelle‘ googeln, dann dort Strom zapfen und am Schluss ganz eigenständig mit den IOTA-Coins in der Wallet bezahlen würde. Klingt wie ein abgespaceter Sci-Fi Blockbuster oder eher wie ein Horrorstreifen? Das kommt ganz auf die Interpretation an. Die Idee von IOTA ist sehr groß… demnach könnte sie auch entsprechende Nebenwirkungen haben. Wie immer rate ich Dir auch hier dazu, mit Vorsicht zu genießen und den Verstand eingeschaltet zu lassen 😉

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen